Begriffe

approbiert
Es gibt eine Vielzahl verschiedener psychotherapeutischer Methoden  in Deutschland. Gegenwärtig sind drei Verfahren als sogenannte Richtlinienverfahren gesetzlich anerkannt und werden von den Versicherungsträgern erstattet. Dazu gehören:

  • Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • Psychoanalyse
  • Verhaltenstherapie

Ausschließlich Psychologen (Psychologische Psychotherapeuten) und Ärzte (Fachärzte für Psychotherapeutische Medizin, für Psychotherapie, für Psychosomatik) mit einer entsprechenden Zusatzausbildung haben die Berechtigung, die genannten Therapieverfahren auszuüben.

systemische Therapie
In der systemischen Therapie werden Probleme des Einzelnen nicht isoliert betrachtet, sondern im Rahmen seines sozialen Systems. Meist gibt es zwar einen sogenannten Symptomträger, dieser weist jedoch mit seinem Konflikt oder seiner Krankheit auf ungünstige Muster im gesamten System hin und hilft damit diese besser zu verstehen. Psychische Auffälligkeiten werden nicht als Defizit oder Makel betrachtet, sondern als individueller Lösungsversuch für ein im System bestehendes Problem. Themen sind daher die Beziehungsgestaltung, die Klärung von Rollen und Verantwortung, das Verhalten und die Kommunikation des Einzelnen mit seinen Auswirkungen auf das System als Ganzes.

Seit 2008 ist die systemische Therapie auch in Deutschland wissenschaftlich anerkannt. In den USA und den meisten europäischen Ländern ist die systemische Therapie ein staatlich anerkanntes Verfahren.

Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie (VT) ist ein von den Kassen anerkanntes Behandlungsverfahren, dessen Wirksamkeit bei psychischen Störungen wissenschaftlich gut belegt ist. Verhaltenstherapie wird bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen in Einzel- und Gruppentherapie angewandt.

Die Verhaltenstherapie ist problembezogen, ressourcen- und lösungsorientiert. – Dabei steht die Hilfe zur Selbsthilfe im Mittelpunkt.

Fähigkeiten und Fertigkeiten werden im Rahmen der Therapie gefördert, um konstruktive Lösungen zu finden und mit spezifischen Problemen zukünftig auch selbst wieder besser umgehen zu können.

Die Grundannahme der VT ist, dass Lernerfahrungen unser Fühlen, Denken und Handeln prägen. Im Rahmen einer Problemanalyse wird zunächst das problematische Verhalten mit seinen Auslösern und Konsequenzen unter Einbezug biographischer und lerngeschichtlicher Aspekte betrachtet. Vor diesem Hintergrund werden gemeinsam Ziele für die Therapie erarbeitet. Zunächst geht es darum ungünstige Verhaltensmuster und Einstellungen zu erkennen, zu verstehen und zu hinterfragen. Der nächste Schritt kann darin bestehen Verhaltensweisen durch konkretes Üben zu verändern oder neue Einstellungen zu entwickeln, eine achtsame und akzeptierende Haltung im Umgang mit sich und seinen Bedürfnissen zu erlernen oder hilfreiche Strategien im Umgang mit seinen Gefühlen zu erarbeiten.